Ridin‘ the grenade

Also gut, packen wir’s an! Unser Ziel: das 1776 km entfernte Cairns. Die Fahrt dorthin teilten wir uns in fünf Etappen ein. Zwischen den Fahrtagen wollten wir jeweils drei vier Tage an einem Ort bleiben.

…mmm, fein!
Cruisin‘ Bruce Highway

Die erste Etappe von 322 km führte uns über Bundaberg nach Agnes Water. Nach dem Mittagessen in Bundaberg besuchten wir die berühmte Rumbrennerei. Dort investierten wir unser Geld in zwei Flaschen preisgekrönten Rums statt in eine Führung und begnügten uns mit einem Selfie vor der Brennerei.
Im Laufe des Nachmittags erreichten wir wie geplant das von Rainbow Beach aus vorreservierte Airbnb.

Agnes Water

Sandblume? Nein. Im Loch in der Mitte wohnt eine kleine Krabbe, die unermüdlich Sand aus ihrer Höhle schaufelt.

Der Ort ist angeblich der nördlichste, an dem es noch surfbare Wellen, aber noch keine der hochgiftigen Würfelquallen gibt. Ausserdem ist es der Nachbarort von 1770. Jener wurde nach dem Jahr benannt, als James Cook zum ersten Mal in Australien an Land ging – und ist offiziell der einzige Ort weltweit, dessen Name nur Zahlen enthält. Nun gut.
Mit einem schönen Strandhaus inklusive Pool als Basislager liessen wir es ein wenig ruhiger angehen. Wir machten mit den Kindern Schule und genossen trotz ziemlich kühlem Wetter den Strand. Die Wellen waren keine 50 cm hoch. Trotzdem fand sich am zweiten Tag eine etwa zwanzig köpfige Gruppe Surfschüler am Strand ein. Kurios.

Scrabblespass als Deutschunterricht. Perfekt!
Das sind aber ganz schön viele Regeln für so wenige Wellen.

Überhaupt waren verhältnismässig viele Touristen in dem Örtchen anzutreffen. Obwohl es nicht wirklich besonders ist. Wir grübelten nicht weiter darüber nach, liessen uns von den Surfern anstecken und sprangen mit den Bodybords, die wir im Haus gefunden hatten, hinterher. Wir hatten grossen Spass – bis auf einen Schreckmoment. Wie wir so im Wasser herumstanden, schrie unsere Tochter plötzlich auf. Etwas habe sie am Bein berührt und jetzt brenne es. Mit Bildern von verschiedenen unschönen Quallen vor Augen begleitete ich Sie aus dem Wasser. Doch die Rötung war nur schwach. Offenbar war es eine ungefährliche nur schwach giftige Qualle. Glück gehabt!

Agnes Water Beach

Während unserer Zeit in Agnes Water drängte sich neben der Qualle noch jemand anderes ins Rampenlicht: Unser Patrol. Irgendwas im Motor muss ein Stück weit nachgegeben haben. Jedenfalls verlor das Auto für meinen Geschmack etwas gar viel Öl. Ob es an der langen Highway Etappe im Vorfeld lag? Hm. Ich befreite den Motorraum von den Ölspritzern und wollte die nächste Zeit mal beobachten, wie es sich entwickeln würde.

Der Motor feiert seine eigene feuchtfröhliche Party.

Der nächste Fahrtag stand vor der Tür und nachdem wir alles gepackt, das Haus in Ordnung gebracht und die ausgeliehene DVD zurückgebracht hatten, fuhren wir los. Doch bevor wir den Highway in Angriff nahmen, bogen wir hinter Agnes Water noch nach Süden ab, um uns den Deepwater National Park anzusehen. Eine schöne Gegend. Leider gelang es mir nicht, diese zu geniessen. Denn unser Truck schien noch mehr Öl als die letzten Tage zu verlieren. Sch… ön blöd. Also raus aus dem Park und nach Lösungen suchen! Ja, was tun? Eine Garage suchen? Aber wie und wo? Agnes Water ist klein und die Wahrscheinlichkeit, dass die lokale Garage Zeit für eine Reparatur hat, genauso klein. Ausserdem war das nächste Airbnb bereits gebucht. So entschieden wir uns, alle 30 min anzuhalten, den Ölstand zu kontrollieren und bei Bedarf Öl nachzufüllen. Wenn nichts plötzlich auseinander fällt, müssten wir es so bis ins 265 km entfernte Yeppoon schaffen.

Auf dem Weg nach Yeppoon.

Es war nervenaufreibend. Dass wir auf dem Bruce Highway unterwegs waren, angeblich eine der unfallträchtigsten Strassen in Australien, wurde dabei zur Nebensache. Aber schlussendlich erreichten wir das geplante Etappenziel im Laufe des Nachmittags. Unterwegs noch die selbsternannte Rinderhauptstadt Rockhampten anzuschauen, dafür fehlte uns dann doch die Muse.

Yeppoon

Das Küstenstädtchen mit rund 18’000 Einwohnern liegt inmitten einer wunderschönen Hügellandschaft. Der Küste vorgelagert liegen die Keppel Inseln. Das Klima ist subtropisch. Hätte es die Tage, die wir da waren, nicht gewindet, wäre es sicher angenehm warm gewesen.

Landschaft bei Yeppoon. Gerade aus liegt der Hafen, links hinten Yeppoon selbst.

Für den Moment war uns das aber ziemlich egal. Denn es war Donnerstag und somit kurz vor Wochenende, was auch in Australien ungünstig ist, wenn man sein Auto reparieren lassen will. Unser Vermieter hatte uns empfohlen, bei Minter Motors anzuklopfen. Die Jungs da seinen super. Also gut, so lud ich meine Familie bei unserer Unterkunft aus und fuhr zu Mintor Motors. Ein freundlicher älterer Herr kam mir entgegen und fragte, was er für mich tun könne. Es war der Besitzer der Garage. Doch bevor ich richtig ausholen und erzählen konnte, war er bereits unter dem Wagen verschwunden. Als er wenig später mit ölverschmiertem Kopf wieder hervor kam, erklärte er mir in ausgeprägtem Aussieslang, dass das Auto wirklich eine Menge Öl verliere, er aber kaum einen Patrol mit diesem Motor kenne, der keine Probleme habe.

Entspannen am Strand

Mir zog es den Magen zusammen und während er mir noch einige weitere technische Details mitteilte, die ich wegen seines Kauderwelsch aber nicht verstand, fragte ich mich, ob ich ihm sagen sollte, dass er meinetwegen das Gesicht voller Öl hatte. Ich entschied mich, einfach freundlich aber dem Schaden angepasst etwas gequält zu lächeln. Er schloss seine Ausführungen damit, dass es eine grössere Sache sei, er aber die nächste Woche schon ausgebucht sei. Ich fragte erst gar nicht nach morgen Freitag und folgte seinem Rat, bei Rosslyn Bay Diesel Services anzuklopfen. Dort angekommen traf ich eine nette Dame, die gleich einen der Mechaniker rief. Diesem erzählte ich vom Ölverlust und was mir bisher über den Motor gesagt wurde. Er erkundigte sich nach dem Baujahr des Autos, dem Typ des Motors und der Farbe des ausgetretenen Öls. Ohne den Wagen gesehen zu haben, sagte er mir, dass wohl der vordere Kurbelwellendichtring kaputt sei. Dies sei aber nichts Besonderes.

Im Gleichschritt den Strand entlang.

Ob denn der Patrol etwa 200’000 km drauf habe? Verblüfft bejahte ich seine Frage. Mit einem mitleiderfüllten Gesichtsausdruck offenbarte er mir, dass dieser Motor bekannt dafür sei, dass er ungefähr bei dieser Motorleistung Probleme macht, die nicht selten in einem kapitalen Motorschaden enden. Unter Mechaniker sei dieser Motor deshalb als „the grenade“ bekannt. Leeres Schlucken meinerseits. Er fragte, was wir denn mit dem Auto noch vor hätten. Ich erzählte ihm, dass wir noch nach Cairns fahren und dann dort den Patrol verkaufen möchten. Er überlegte und empfahl schliesslich, das Ölleck zu reparieren, damit wir sicher ans Ziel kommen und dann das Auto auch verkaufen können. Leider seien sie aber ausgebucht, fügte er hinzu und verabschiedete sich in den Feierabend. Seine Arbeitskollegin bot mir an, mich morgen anzurufen, falls sie direkt am Montag für die Reparatur Zeit haben sollten. Ich solle aber trotzdem noch herumtelefonieren. Ich bedankte mich und fuhr mit leeren Händen zurück zur Wohnung. Na, bravo!

Im Gegensatz zu ihm verging mir das Lachen zwischenzeitlich.

Am Abend entschieden wir uns, die Airbnb Buchung bis Montag zu verlängern und unsere Zeit in Yeppoon trotzdem zu geniessen. So buchten wir für Samstag fünf Plätze auf dem Boot zur Great Keppel Island, um dort schnorcheln zu gehen. Am Freitag plante ich, eine Garage mit freier Kapazität zu finden, während alle anderen zum Coiffeur und zur neu erbauten Lagoon gehen wollten.
Am Freitagmorgen erhielt ich ziemlich bald den versprochenen Anruf von Rosslyn Bay Diesel Services. Vor Dienstag gehe gar nichts und heute Freitagnachmittag sei einfach zu wenig Zeit für die Reparatur. Ziemlich angespannt, suchte ich auf Google maps nach „mechanic“, „car repairs“ und „diesel service“. Ich telefonierte und telefonierte und sammelte Absage um Absage – bis mir schliesslich jemand auf der anderen Seite der Leitung sagte, dass ein Kunde nicht kommen könne und ein Mechaniker heute Nachmittag frei sei. Ich solle doch gleich vorbei kommen. Erfreut schnappte ich die Schlüssel und düste zu Keppel Tyre & Mechanical. Es war ein etwas grösserer Betrieb. Der Typ am Empfang nahm alle Daten auf und liess unser Auto zum Mechaniker bringen. Schliesslich sagte er mir, dass es so um die 500 $ kosten würde und wies einen ihrer Angestellten an, mich zurück zur Wohnung fahren. Dieser sagte mir, er würde mich gegen fünf Uhr wieder abholen, damit ich mein Auto zurücknehmen könne. Perfekt! Was war ich erleichtert.

Kleine unbewohnte Insel vor Yeppoon.

Doch kaum hatte er mich abgesetzt, klingelte mein Handy. Der Chef wolle mich sprechen. Er sei in ein paar Minuten wieder da, um mich zurück zur Garage zu bringen. Das Gefühl von Erleichterung verschwand so schnell wie es gekommen war. Der Besitzer führte mich zum Patrol und zeigte mir den Schaden: Es war nicht einfach nur eine kaputte Dichtung. Nein, die Mutter, welche alles zusammenhalten sollte war irgendwo verloren gegangen! Die Keilriemenscheibe eierte lose auf der Welle und hatte dadurch die Spannfeder komplett verbogen und damit auch den Keilriemen halbiert. Fazit: freuen, dass wir Glück im Unglück hatten, hoffen, dass alle Ersatzteile in Rockhampton an Lager sind und die zusätzlichen 390 $ gleich wieder vergessen.

Am Schluss ging es auf und ich konnte den reparierten Wagen am späteren Nachmittag tatsächlich in Empfang nehmen. Um sicher zu gehen, dass wirklich alles ok ist, sollten wir noch etwas herumfahren und uns bei Problemen am Samstagmorgen melden. Wir nahmen die Aufforderung an und fuhren zum Bluff Point südlich von Yeppoon, um uns dort vom Hügel aus den Sonnenuntergang anzusehen.

Sonnenuntergang am Bluff Point

Trotz Wind war es superschön. Wenn das Wetter stimmt, wird hier sogar Gleitschirm geflogen. Im Dunkeln waren wir zurück beim Parkplatz. Inzwischen stand da noch ein alter Bus. Es brannte Licht, offenbar hatte da jemand vor, hier wild zu campieren. Wie auch immer. Wir hatten Hunger und wollten zurück. Also eingestiegen, Schlüssel gedreht und …gar nichts! Der Motor sprang nicht an.

Starthilfeversuch

Noch nie hatte uns das Auto im Stich gelassen und jetzt, nachdem es in der Garage war, standen wir im Dunkeln auf einem fast verlassenen Parkplatz und konnten den Motor nicht starten. Es blieb mir nichts anderes übrig, als beim Bus anzuklopfen. Ein junges Kanadierpärchen öffnete. Sie assen in aller Ruhe ihr Nachtessen fertig und gaben uns Starthilfe. Leider half die Hilfe nicht weiter. Also schoben alle zusammen den Patrol aus der Parklücke und mit vereinten Kräften voran, bis ich die Kupplung springen und den Motor mit dem Gewicht des Autos anlassen konnte. Wir bedanken uns und fuhren zurück. Zur Sicherheit parkierte ich ganz oben am Hügel, um den Wagen auch am nächsten Morgen anrollen lassen zu können. Schliesslich wollten wir ja die Keppel Konnections Fähre am nächsten Morgen nicht verpassen.
Denkste. Auch anrollen lassen ging nicht mehr! Umgehend rief ich bei der Garage an. Der Chef war wenig erfreut über die Nachrichten, schickte aber zwei seiner Leute zu uns. Einer kümmerte sich um den Patrol, der andere brachte uns an den Hafen. Während wir auf der Insel seien, würden sie die Batterie laden und das Auto danach auf dem Hafenparkplatz abstellen. Den Schlüssel würden sie beim Sekretariat der Reederei deponieren. Gut.

Shelving Beach, wir kommen!

Wir bestiegen das Boot in Richtung Keppel Island und fuhren weniger später los. Leider hatte der tagelange Wind das Meer mittlerweile stark aufgewühlt. Es schüttelte und schaukelte gnadenlos. Alle Passagiere wurden zunehmend bleicher und die Kotztüten fanden reissenden Absatz. Glücklicherweise blieb es für uns beim flauen Magen. Nachdem wir uns erholt hatten, spazierten wir zur Shelving Beach.

Shelving Beach, ein Traumstrand mit eigenem Riff.

Great Keppel Island ist ein Naturparadies. Leider verschandeln heute Bauruinen den Fisherman’s Beach, an dem auch die Fähre anlandet. Nur ein zwei kleine Anlagen sind in Betrieb. Ein Revival ist geplant. Allerdings in masslos gigantischem Stil mit Teilanlagen auf der ganzen Insel und einem riesigen Golfplatz mittendrin. Wenn das mal gut geht. Wir für unseren Teil genossen den kleinen Strand, den wir fast alleine für uns hatten und gingen am vorgelagerten Riff schnorcheln.

Unterwasserparadies

Die Insel gehört mit ihren Riffen zum südlichen Great Barrier Reef. Und das sieht man! Trotz mässiger Sicht war es beeindruckend, über die Korallengärten hinweg zu schweben. Ein echter Geheimtipp. Besonders da es wohl keine günstigere Möglichkeit gibt zum Riff zu kommen als hier mit der Fähre.
Inzwischen hatte die Dame vom Sekretariat der Reederei versucht anzurufen. Sie hinterliess eine Nachricht, mit der sie uns mitteilte, dass das Sekretariat schon geschlossen sei, wenn wir zurück sind.

Ich wurde entdeckt! Jetzt aber schnell weg hier!

Sie würde deshalb den Schlüssel dem Kapitän mitgeben, der uns abholen wird. Hoffen wir mal, dass das klappt! Sonst wird’s kompliziert. Tatsächlich – als wir wieder an Board gingen, sagte ich dem Kapitän, er hätte da was für mich, worauf ich einen Umschlag mit unserem Schlüssel drin ausgehändigt bekam. Die Rückfahrt war dank Rückenwind auch deutlich angenehmer und unser Auto sprang diesmal ohne Murren an.

Sunset cruise durch Yeppoon.

Mit frisch repariertem Auto nahmen wir die nächste Fahretappe in Angriff. Wir wollten nach Eungella fahren, welches im Hinterland von Mackay liegt. Im Eungella National Park leben nämlich Schnabeltiere und es soll dort möglich sein, diese scheuen Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Wir kamen gut voran und konnten die 426 km ohne Probleme zurücklegen. Kurz vor dem Ziel überraschte uns die Tatsache, dass Eungella auf einem Hochplateau liegt und auf dem Weg dahin erst einmal 500 Höhenmeter auf gerade einmal 5 km Strecke erklommen werden wollen.

Ein spektakuläres Licht und Schatten Spiel als Entschädigung für das Regenwetter auf dem Hochplateau bei Eungella.
Im Regenwald bei Eungella

Im Nationalpark angekommen regnete es in Strömen. Die Sonne ging langsam unter und der Regen liess nach. Da aber mittlerweile alles nass war, liessen wir die Idee vom Campieren bleiben und machten uns auf die Suche nach einem Dach über dem Kopf. Schliesslich erhielten wir eine freie Cabin vom Eungella Chalet. Beim Nachtessen im Chalet erfuhren wir, dass an der Geländekante von Eungella regelmässig mit Hängegleitern geflogen wird und sich der Deltastartplatz direkt auf der Wiese vor dem Hotel befindet. Nicht schlecht!

Eungella

Gespanntes Warten auf Platypus
Auch hübsch – ein kleiner Kingfisher.

Noch vor Tagesanbruch klingelten unsere Wecker. Da Schnabeltiere dämmerungsaktiv sind, mussten wir früh raus an den Broken River. Dort angekommen warteten wir geduldig und beobachteten schon einmal verschiedene andere Tiere wie Kingfischer und Wasserschildkröten. Auch ein laut krächzender Schwarm Gelbhaubenkakadus zog vorbei, bis wir plötzlich ein kleines pelziges braunes Etwas im Wasser sahen. Und schon wieder weg! Unglaublich wie quirrlig die kleinen Kerle sind. An der Wasseroberfläche legen sie jeweils nur eine kurze Verschnaufpause ein bevor sie wieder abtauchen und am Grund mit ihrem Schnabel im Schlamm herumwühlen.

Da! Ein Schnabeltier lässt sich kurz blicken!

Bis die Sonne am Himmel stand, beobachteten wir die spannenden Tierchen. Mit ein paar guten Aufnahmen im Kasten und jede Menge Eindrücken im Herzen verliessen wir die Schnabeltiere wieder und machten uns auf den Weg nach Townsville. Um länger in Eungella zu bleiben, war es uns zu kalt und zu nass. Ausserdem lag die Cabin über unserem Planbudget.

Heute standen nochmals 407 km an. Wie wir so dahin fuhren, wurde die Landschaft immer tropischer. In hügeligeren Regionen dominierten Regenwälder während die Ebenen von endlosen Zuckerrohrfeldern besetzt waren. Ortschaften wurden immer rarer und so langsam dämmerte uns, wieso wir in Agnes Water so viele Touristen angetroffen hatten. Zwischen Cairns und Brisbane gibt es ganz einfach kaum andere touristische Ziele!

Aufgepasst auf die Cane Trains!

Knapp hundert Kilometer vor Townsville in der Nähe eines kleinen Ortes hörte ich plötzlich komische Geräusche aus dem Motorraum. Ich fuhr links ran und sah nach. Etwa ein Drittel des Keilriemens hing in Fetzen am Rest und schlug bei laufendem Motor an die umliegenden Teile. Ich wusste nicht, was passiert, wenn er komplett reissen würde. Mir schwante Übles. Und wie ich so fluchend und verzweifelt am Strassenrand stand, fuhr ein anderes Auto zu uns heran. Ein Anwohner hatte uns beobachtet und kam um zu sehen, ob er uns irgendwie helfen könnte. Er empfahl uns eine Garage im Dorf. Dort konnte man uns zwar nicht helfen, aber der Mechaniker erklärte mir, dass der Motor mit gerissenem Riemen nicht gleich einen Schaden davon trägt – jedenfalls wenn man umgehend anhält. Ausserdem würden wir es schon noch bis Townsville schaffen, wenn wir es von Yeppoon bis hierher geschafft haben. Er behielt Recht und wir erreichten das Airbnb Haus wie geplant.

Townsville

Zierliche Aussenwand

Ans gemietete Haus mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Es war ein für Townsville offenbar typisches Haus, gebaut aus dünnen nicht isolierten Holzwänden. Es war zweistöckig, wobei das Erdgeschoss

Die Lagoon von Townsville

nicht viel mehr als einen verkleideten Hohlraum unter dem bewohnten Teil darstellte. Wir lebten uns dennoch schnell in Townsville ein und verbrachten viel Zeit bei der Lagoon. Richtig, wie jede Stadt in Queensland hat auch Townsville wegen der giftigen Würfelquallen seine eigene Lagoon.

Marine Stingers – Infotafel, was einen im Meer so alles an Quallen erwartet.

Zum Baden war sie wenig einladend, dafür bot sich die Parklandschaft darum herum zum Verweilen an. Interessant war auch, dass es einen Bereich mit kostenlos zur Verfügung gestellten Fitnessgeräten gibt. Unsere Kinder waren fasziniert davon und wollten jeden Tag mindestens einmal trainieren gehen. Viel Zeit verbrachten die Jungs auch mit Fischen.

Die freundlichen Fischer von Townsville.

Sie lernten sogar Fischer kennen, welche ihnen hilfreiche Tricks und Kniffe beibrachten. Ich verbrachte einen Teil meiner Zeit damit, das Auto nochmals reparieren zu lassen. Wie sich herausstellte, war wegen der fehlenden Mutter auch die Keilriemenführung verbogen. Weil diese in Yeppoon nicht gewechselt worden war, kam es nun zu dieser zusätzlichen 670 $ Reparatur.

Ein bisschen Schule muss sein.

Bald war wieder Fahrtag. Noch einmal 347 km trennten uns von Cairns. Unterwegs kamen wir durch noch weniger Ortschaften als bisher. Dafür fuhren wir an noch mehr Zuckerrohrfeldern vorbei als bisher. Die auf dieser Strasse gefahrenen Strecken sind so lang, dass man spezielle Schilder mit Denkaufgaben darauf aufgestellt hat. Sie sollen den Fahrern helfen, wach und fokussiert zu bleiben.

Traumhafte Aussichten

Wir genossen die schöne Landschaft und freuten uns auf Cairns mit Great Barrier Reef, Daintree Nationalpark und anderen spannenden Orten zum Auskundschaften.

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