Big City Life

Nach dem Start in Cairns konnten wir noch ein paar traumhafte Eindrücke vom Great Barrier Reef mitnehmen, bevor wir unserer letzten Destination in Australien entgegen düsten: Sydney!

Ein kleiner Ausschnitt vom 2300 km langen
Great Barrier Reef. Traumhaft.
Suche nach dem richtigen Zug in die Stadt.
Schon im Anflug auf Sydney konnten wir das Foto von
Opera House und Harbor Bridge von der Bucket List streichen.

Glücklicherweise bietet die Stadt aber noch weit mehr als das Opera House und die Harbor Bridge.

Glebe

Wie man das ausspricht? Das hatten wir uns auf der Suche nach unserem Heim für die nächsten Tage auch gefragt. Ein freundlicher Angestellter der Bahn erklärte uns, dass man «Gliib» sagt und wies uns gleich auch den Weg zum Tram. Das richtige Gleis zu finden war relativ leicht. Sydney hat nämlich nur eine Tramlinie.

Mit Haus und Quartier hatten wir es super getroffen. Wir waren die ersten Gäste da und konnten so von einem reduzierten Tarif profitieren. Das Quartier Glebe ist alternativ angehaucht und wartet mit vielen kleinen Läden und Restaurants auf. Die kleine Bäckerei besuchten wir regelmässig, um eine kleine süsse Wegzehrung für den Tag zu kaufen oder auch mal für was Salziges am Nachmittag. Aber Achtung! Die Barbecue Pizza heisst so, weil da statt Tomatensauce tatsächlich Barbecuesauce drauf ist. Damit kann sich nicht jeder anfreunden.

Central Sydney

Kaum einquartiert zog es uns schon in Richtung CBD. Bei winterlich kalten 12°C spazierten wir zu Fuss ins Zentrum zum Sydney Harbor, wo offenbar gerade irgendein Fest vorbereitet wurde. Irgendein Fest? Nein! In diesen Tagen würde das alljährliche Lichterfestival Vivid Sydney stattfinden. Diverse Künstler zeigen dann Installationen und Projektionen aus Licht und Sound. Volltreffer! Das würden wir uns auf jeden Fall ansehen!

Australia!
Circular Quay, das älteste Quartier Sydneys
Luna Park Sydney

Vorerst erkundeten wir den Hafen jedoch «klassisch» bei Tageslicht für einen ersten Eindruck bevor wir dann am Abend eine erste Runde durchs Vivid drehen wollten.

Zurück zu Hause hiess es wieder Schule machen. Doch zwischendurch blieb auch Zeit für ein zwei Runden Charades!.

 …und wenn dann die Kinder im Bett waren, genossen wir einen Moment zu zweit in der kleinen Weinbar Timbah gleich um die Ecke. Bei unserem Besuch wurden wir gleich als Neulinge erkannt und über ihr Konzept aufgeklärt. Sie bieten jeweils drei weisse und drei rote «Weine des Abends» im Offenausschank an. Mehr nicht. Aber mehr braucht es auch nicht für einen gediegenen Tagesausklang.

Am nächsten Tag stürzten wir uns so richtig ins Grossstadtgetümmel. Nach unserem Trip durch den teilweise sehr einsamen Osten Australiens ein bemerkenswerter Kontrast. In der Shoppingmal Paddy’s Markets lösten die Damen unter uns genüsslich den Kleidergutschein vom letzten Geburtstag ein während die Jungs in der Spielhalle bei Mariokart um Ruhm und Ehre kämpften. Irgendwo da musste auch das Verlangen nach dem neuesten Pokémonspiel für den Nintendo DS bei einem der Jungs aufgekommen sein – ein Verlangen, das uns noch kreuz und quer durch die Stadt treiben sollte.

Auf dem Rückweg nach Hause legten wir noch einen kleinen chilligen Zwischenhalt beim Glebe Artisans Market ein, der ebenfalls jetzt stattfand. Sehr cool und inklusive Livekonzerten. Wir lauschten Shanteya & Jo, die in Ihren Liedern von den fernen Ländern in Europa berichteten und kauften gleich ein Exemplar Ihrer neuesten CD.

Vivid Sydney

Auf ans Lichterfest!

Nach kurzem Frischmachen und Deponieren der Einkäufe machten wir uns erneut auf ins Zentrum. Zur Stärkung gab’s eine Pizza – gut und günstig wie immer – von Dominos Pizza an der Lang Street bevor wir ins Lichtermeer eintauchten und uns vom Fest berauschen liessen. Besonders eindrücklich war das Opera House, welches als Projektionsfläche diente sowie die gigantische sechs Meter hohe Marionette «Marri Dyin».

Ihr Name bedeutet «die grosse Frau» in der Sprache der indigenen Bevölkerung von Sydney. Marri Dyin ist kein traditioneller Geist, sondern eher ein zeitgenössisches Konzept, ein elementarer Geist, der eng mit dem Land verbunden ist. Ihre Existenz versucht, den Einfluss und die Bedeutung der Frauen der First Nations, anzuerkennen, die vor der Ansiedlung in Sydney lebten. Marri Dyin repräsentiert ihre Stärke und ihren Geist sowie ihre Rolle als Versorger ihres Volkes durch eine Verbindung zum Land und seinen Wasserstrassen. Die Puppe ist von innen beleuchtet und wird von etwa sechs Puppenspielern bewegt, zu urtümlichen Klängen und Raucheffekten wandelt sie entlang der Barangaroo Waterfront und interagiert mit den Kindern, die sich zu ihr hin trauen. Magisch!

Ein nicht alltäglicher Anblick: das Opera House als Leinwand!

Und hier noch einige weitere Eindrücke von den grossartigen Lichtinstallationen:

Einfach die Stadt geniessen, oder so

Captain Cook höchstpersönlich

Die Tage nach dem Vivid liessen wir gemütlicher angehen. Morgens schrieben und zeichneten die Kinder in ihre Tagebücher oder erledigten ihre schulischen Pflichten. Nachmittags liessen wir uns jeweils durch die Stadt treiben. Und siehe da: Eines Nachmittags traffen wir auf einen alten Bekannten! Bei Madame Tussaud am Tisch sass Captain Cook. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber wir freuten uns und konnten ihn zu einem Selfie überreden.

„Sich treiben lassen“ klingt gemütlich. Ist es auch. Jedenfalls solange es sich nicht „zu getrieben werden“ wandelt. Am vorletzten Tag war klar: Jetzt oder nie! Morgen würde der nächste Flug anstehen, aber das Nintendo Pokémon XY war noch nicht gekauft. Also gut, ab ins Zentrum zum nächsten JB-HiFi, schnell das Spiel kaufen und dann gemütlich an den Hafen zu Kaffee und Kuchen. Leider waren alle möglichen Pokémon Varianten zu haben mit Ausnahme des gesuchten – und einzigen in Frage kommenden – XY. Nach einem weiteren Stadtspaziergang unter zusehends trüberem Himmel durchforsteten wir das nächte JB-HiFi Nintendo Games Gestell. Wieder nichts. In zusehends trüberer Stimmung entschieden wir uns diesmal, jemanden vom Personal zu fragen. Der freundliche junge Herr teilte uns nach längerem Herumtippen an seinem PC und einem telefonischen „Double-check“ freudig mit, dass in der Filiale in den Victoria Galeries noch ein Exemplar zu haben sei und er dies für uns reserviert habe. Ok. Schnell mit der U-Bahn dahin. Wieder an die Erdoberfläche begrüsste uns Regen. Der musste kurz vorher auch die anderen Menschen in der Fussgängerzone begrüsst und schliesslich in die Malls gedrängt haben. Wir kämpften uns durch die Menschenmassen im Queen Vicoria Building, ein altes grosses Gebäude, in das ein Einkaufszentrum gebaut worden waren. Dahinter folgte schliesslich das Einkaufszentrum The Galeries und tatsächlich, wir fanden den JB-HiFi auf Anhieb und das Spiel war da!

Aber woher waren wir jetzt gekommen? Wir wussten es nicht mehr und irrten wie die letzten Hinterwäldler verzweifelt durch das Gedränger und das Durcheinander von Rolltreppen, Aufzügen und viele Stockwerken bis wir schliesslich einen Ausgang fanden und wieder unter freiem, ein bisschen weniger trübem Himmel standen. Was für eine Odyssee. Offenbar liegt uns das Outback doch besser als der Grossstadtdschungel.

Ein Flötenvogel singt im Park.
Plättli! Es sind unzählige kleine weisse quadratische Plättchen auf dem Dach des Opernhauses.
Zeit, Sydney den Rücken zu kehren.

See ya, Australia!

Unser letzter Morgen in Australien war angebrochen. Eine wunderschöne Zeit ging damit zu Ende. Aber wir waren nicht traurig sondern dankbar und freuten bereits auf unser nächstes Ziel: Hawaii!

Unsere Wegzehrung für die Weiterreise: Ein extrafeines Frühstück im Café mit Marshmellows in der heissen Schokolade und Blueberrymuffins.

Kleine Bonus-Info:

Die Geschichte Sydneys beginnt im Jahre 1788, als an der Sydney Cove die erste britische Kolonie Australiens unter der Leitung von Arthur Phillip gegründet wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Versorgung, der Isolation und den noch unbekannten natürlichen Voraussetzungen, konnte sich Sydney allerdings sehr schnell den Ruf einer Weltstadt erarbeiten. Mittlerweile interessieren sich Menschen aus aller Welt für die multikulturelle Metropole und treffen jedes Jahr millionenfach am Sydney International Airport ein, um beispielsweise der Geschichte Sydneys in einem der zahlreichen Museen auf den Grund zu gehen oder die vielen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert